Guten Morgen,

niemand nimmt mir meine Plastiktüte!
Können die die Windräder nicht im Nachbarlandkreis bauen?
Eine Schnellstraße? Das wird aber laut!
Müssen die Gäste in dem Café unter mir immer so laut reden?
Beim Magnifest wird immer so viel gesungen!
Hoher Spritverbrauch, schön und gut, aber sieht der Wagen nicht wunderschön aus?

Jeder wünscht es sich: Klimaschutz. Mehr Nachhaltigkeit. Eine vielfältige Kulturszene. Tolle Gastronomien. Schnelle Wege von A nach B. Das Problem nur: (zu) wenige wollen etwas dafür tun.

In 2016 wurden 1.624 neue Windanlagen installiert, in 2017 1.792. In 2018 waren es 743, im ersten Halbjahr dieses Jahres ganze 86. Die Windenergie steckt in einer Krise – andere sagen, dem Ausbau dort ein Kollaps. Warum eigentlich? Die Hauptgründe seien fehlende Flächen sowie Klagen. Blöd: die Abstandsregel für Windräder soll noch weiter verschärft werden. Ja, gar nicht so einfach mit der Energiewende – so ein Windrad kann ja auch echt voll gemein im Weg stehen, wenn ich von der Terrasse auf den Wald gucken will. Was sagen eigentlich die Gegner? Im Brunnthal weiß man zu argumentieren: sollen die Dinger doch in die Nachbarlandkreise!

Auch die geplanten EU-Verbote in Sachen Einwegplastik riefen nicht nur Fans auf den Plan. Es gibt sogar eine Begrifflichkeit für diesen Umgang: NIMBY, sprich „Not in my backyard“ (sinngemäß „Nicht in meinem Hinterhof“, „Nicht in meinem Bereich“). Hierzulande nennt man das Sankt-Florians-Prinzip. Und wir sind alle ein bisschen NIMBY, erläutert Kommunikationswissenschaftler Prof. Frank Brettschneider im Interview.

Na dann: allzeit gute Fahrt.
Dein Wochenbriefing

Neue Impulse für Dein Start-Up (sofern vorhanden oder in der Zukunft geplant) bekommst Du bei der „8. Braunschweiger Gründerwoche„, die bis Freitag zu diversen Veranstaltungen einlädt, wie Dir dieses Programm verrät. Um die Relativität von Zeit und Raum geht es hingegen bei dem „Astroherbst„, heute Abend im Haus der Wissenschaft. Zeitzeugen der Film- und Musikgeschichte gibt es im Schrill zu erleben – das Format „Cozy“ flankiert das Internationale Filmfest.

Und das, genauer gesagt das „33. Braunschweig International Film Festival“ (siehe Foto; Gesamttrailer hier), startet am Dienstag. Begonnen wird traditionell mit einem Filmkonzert (dieses Mal „Das Piano„), das gesamte Programm findest Du hier. Filmisch geht es auch in der Hausbar zu: Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Der zweite Anschlag“ (Trailer), der von rassistischer Gewalt in Deutschland erzählt. Am gleichen Abend wird bei der „Denkbar“ der KreativRegion die Zukunft des Theaters diskutiert, zu „Verzicht oder Wachstum: Wie privat ist das Klima?“ wird im Haus der Wissenschaft zusammengekommen. Mit schnellem Schritt unterhalten wirst Du in der Volkswagen Halle, wenn das RTL-Format „Let’s Dance“ erstmals in der Löwenstadt vorbeischaut.

Im Zuge des Filmfestivals wird übrigens auch ein eigenes Fachprogramm für Filmschaffende & Co. geboten: wirf mal einen Blick auf die „Industry Days„, die am Mittwoch starten. Schlagwörter wie Innovation, Gründerszene und Future Mobility passen zum „High Tech Entrepreneurship & Innovation Forum„, das ebenfalls am Mittwoch und Donnerstag ausgerichtet wird. Zeitlich konzentrierter ist da der „Startup SLAM #5“ in Hannover, bei dem Dich Gründer in fünf Minuten (vielleicht) von ihrer Geschäftsidee überzeugen.

Nicht nur etwas für Kinder ist das Weihnachtsmärchen um „Der Zauberer von Oz„, das am Donnerstag im Scharoun Theater Wolfsburg gezeigt wird. Im Kunstverein Wolfsburg steht die Eröffnung von „Punk oder so ähnlich“ mit Fotografien von Werner Walczak sowie von „V für Verantwortung“ (mit Bezug auf die Digitalisierung) auf dem Plan, in Barnabys Blues Bar in Braunschweig eine „Best of Poetry Slam„-Ausgabe mit dem Autoren Johannes Floehr. Der Feierabend wird bei der „AfterWork“ im The Deans zelebriert und der 25. Geburtstag im Sausalitos am Hagenmarkt. The Why Guys laden zu einem Impuls zum Thema „Purpose“ (dem „Warum?“) in den Denkraum, die Wirtschaftsjunioren Braunschweig mit „Kneipen, Pech und Pannen“ zur (Unternehmer-)Kneipentour der besonderen Art. „Ein Fossil am Ende“ ist der Titel einer Diskussionsveranstaltung in Hannover zum Kohleausstieg, das „Café Littéraire“ im Café Bruns hat den Autoren Johann Trupp mit musikalischem Begleitprogramm zu Gast.



Nachdem Du schon fleißig bei der Gründerwoche unterwegs warst, kannst Du die verbleibenden Tage (Freitag bis Sonntag) beim „Techstars Startup Weekend Braunschweig 11/19“ von borek.digital durchziehen. Oder Du lüftest mal Deine Gehörgänge durch: Mit gleich drei Akustik-Punkrockbands in der Klaue ist der Tinnitus zum Wochenendstart garantiert.

Olé, Olé: Mal schauen, mit welchem Trainer Eintracht Braunschweig am Samstag beim Heimspiel gegen den Chemnitzer FC aufläuft. Alle, die bei „Trap“ an den Reitsport denken, können im nächsten Satz weiterlesen, alle anderen haben die Möglichkeit bei „Gefangen in 38“ (klingt einladend, gell?) am Samstagabend die Gesichter der hiesigen und nationalen Trap-Musik-Szene im westand kennenlernen. Entspannter kann in der Veränder.Bar in Wolfenbüttel mitgewippt werden, da sind bei „Der Kolibri“ die Liedermacher Hende und ZAHiRa am Start. Hohen Besuch vermeldet die Partyreihe „Plusachtminusacht“ mit dem Berliner House- und Techno-Produzenten Tobi Neumann (siehe Foto; Label Cocoon).

Falls diese ganzen Start-Up-Dinger die ganze Woche an Dir vorbeigegangen sind und Du am Montag trotzdem mitreden willst, schau bei der „Pitch Night #5“ vorbei, die am Sonntag bei borek.digital den Abschluss des Startup-Weekend bildet.
Hab eine gute Woche.


Wir sehen uns,
The Dude

Bildnachweise: „TEHERAN: CITY OF LOVE“ by Ali Jaberansari / Internationales Filmfest Braunschweig e.V.; Instagram / alman_memes2.0; Facebook / Tobi Neumann.

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